Mit den Kommissaren von Niedrig und Kuhnt

 

 

Am Mittwoch, den 7.12.2005 läuft die Folge "Affentheater":
Affengeil - ein Schimpanse sorgt am Rheinufer für Aufsehen. Wem gehört der kleine Affe? Auf der Suche nach seinem Herrchen machen die Kommissare eine schreckliche Entdeckung…


Wie waren die Dreharbeiten mit dem kleinen Affen?
Wichtig war, dass der Affe genug Auslauf hatte. Wir haben ja auch am Rhein gedreht, und da haben sich diverse Passanten, die am Ufer spazierten, natürlich sehr über den ungewöhnlichen Darsteller gewundert. Wann sieht man schon mal einen Schimpansen in blau-weiß geringelten Shorts in "freier Wildbahn"? Es hat halt alles etwas länger gedauert. Alles in allem war der Affe aber erstaunlich pflegeleicht, eben gut erzogen und wirklich süß.

Mussten Szenen oft wiederholt werden?
Nein, unverhofft nicht - das lag sowohl am Affen, der sehr zutraulich war, als auch an allen anderen Beteiligten, die sich wunderbar auf das Tier eingelassen und dem Spiel freien Lauf gelassen haben.

Wo lebt das Tier eigentlich? Ist das die erste Episode mit so einem Exoten, und sind weitere geplant?
Der Affe lebt bei seiner Tiertrainerin in Berlin. Es war nicht die erste Episode, die wir mit einem so außergewöhnlichen Tier gedreht haben, beim letzten Mal war es ein Papagei. Solche Fälle lockern natürlich die Stimmung am Set immer sehr auf. Der Ablauf der Dreharbeiten ist dann zwar schwerer vorherzusehen, aber es ist oft auch einfach irre komisch mit den Tieren. Wir beide lieben Tiere sehr, deshalb macht es dann umso mehr Spaß, und deshalb wird es auch weitere derartige Sendungen geben.

Sie haben rund 500 Sendungen hinter sich - ein Rückblick: Wie war’s?
Es ging so schnell, dass es nur 200 gefühlte Folgen für uns waren. Es macht immer noch Spaß, auch wenn es tatsächlich 500 sind. Anfangs war alles äußerst ungewohnt: Wir wissen z. B., im Gegensatz zur vorherigen Polizeiarbeit, immer schon vorher, wer der Täter ist. Insgesamt lässt sich sagen, dass das Team einfach einmalig ist und wir es deshalb nicht ein Mal bereut haben, den Schritt ins Fernsehen gemacht zu haben. Fragen Sie doch noch mal nach weiteren 500!

Was hat sich in Ihrem Leben verändert?
Es hat sich eigentlich alles verändert: Wir drehen in Hürth bei Köln, fahren täglich aus dem Ruhrgebiet dorthin und nicht mehr zu unseren alten Wachen - Conny ist jetzt sogar nach Köln gezogen. Am Wochenende heißt es: Texte und Fälle lernen. Natürlich wurden wir als "normale" Polizisten auf der Straße nicht erkannt - das ist nun anders. Wir haben jetzt die Möglichkeit, unseren Beruf, die Polizei, einem breiten Publikum vorzustellen, die Polizeiarbeit - und alles was damit zusammenhängt - transparenter für den Zuschauer zu machen, einem vielleicht auch die Angst vor der Polizei und den Abläufen zu nehmen, eben die menschliche Komponente zeigen zu können. Das ist einfach wahnsinnig klasse. Es geht uns ja mit der Sendung auch darum, den Leuten, die Opfer geworden sind, sich aber nicht zur Polizei trauen, die Angst zu nehmen und zu zeigen, dass man bei uns, also bei der Polizei, in guten Händen ist.
Und noch mal zur Veränderung: Im Grunde sind wir durch die Sendung in eine für uns völlig neue Welt eingetreten: Die Medienleute, die Abläufe, all das ist völlig anders, als wir es bei der Polizei gewohnt waren. Und es ist, auch nach 500 Folgen, unglaublich spannend.

Sie sind jetzt ja schon "alte Hasen" im TV-Geschäft - würden Sie gern mal eine Serie oder einen Film drehen?
Das würden wir auf keinen Fall ablehnen. Momentan sieht es aber schlicht so aus, dass wir vier Drehtage pro Woche haben - zeitlich wäre das also wirklich schwierig.

Könnten Sie sich vorstellen, in den Polizeidienst zurückzugehen?
Das ist unser Beruf - also auf jeden Fall. Natürlich könnten wir dann nicht mehr in verdeckten Einsätzen ermitteln, wie das z.B. Bernie früher getan hat. Aber ein Einsatz im Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei der Polizei wäre beispielsweise absolut denkbar.

Werden Sie auf der Straße angesprochen? Oder auch mal um polizeiliche Hilfe gebeten?
Wir werden oft angesprochen. Durch die regelmäßig hohen Quoten ist das fast schon ein zwangsläufiger Effekt. Es ist klasse, wenn man von Zuschauern, die wir ja nicht sehen, Feedback bekommt. Und angesprochen wird man ja nur von den Leuten, die die Sendung und uns auch mögen, also sind das immer ganz nette kleine Gespräche. Um polizeiliche Hilfe wurden wir jedoch bis jetzt noch nicht gebeten.

Bekommen Sie eigentlich auch Fanpost?
Ja, wir bekommen erfreulicherweise viel Zuspruch von Zuschauern. Es gibt sogar kleinere Fanclubs und Webseiten, die einige Leute in Eigenregie erstellen. Die Zuschauerpost besteht meistens aus Autogrammwünschen.

Wenn Sie einen beruflichen Wunsch frei hätten - was würden Sie sich wünschen?
Da wir das, was wir zurzeit machen, als unseren Beruf ansehen, wünschen wir uns weitere 500 Folgen "Niedrig und Kuhnt".



Interview: Anke Walter

Quelle Sat1 Presseportal

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